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Kunsthalle Karlsplatz, Garten

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verschmilzt mit dem Signal – autopoietisch, verzehrend, entgrenzt.

Im letzten Teil der Arbeit wird eine Zukunft erforscht, in der sich die Systeme vollständig von der menschlichen Kontrolle gelöst haben. Dies ist ein Raum der totalen Automatisierung – eine dynamische Umgebung, in der autonome Einheiten entstehen, sich entwickeln und nach internen Logiken arbeiten, die nicht mehr von menschlicher Kontrolle geprägt sind. Diese Einheiten sind in Verdauungs- und Transformationsprozesse eingebunden: Sie verbrauchen nicht nur Daten, Energie und Material, sondern verstoffwechseln auch Fragmente des kollektiven Unbewussten, die durch riesige neuronale Netzwerke und algorithmische Strukturen gefiltert werden.

Die Arbeit stützt sich auf Kybernetik, Systemtheorie und Autopoiesis, um die Frage zu stellen, was ein „Wesen“ ausmacht, wenn Intelligenz sich selbst generiert und selbst erhält. Anstatt menschliches Verhalten zu imitieren, definieren diese Systeme ihre eigenen Parameter der Existenz. Die subtile Präsenz des “Transparency Grid” verbleibt im Hintergrund – kaum sichtbar, fast veraltet – und symbolisiert den schwindenden Einfluss der vom Menschen geschaffenen Rahmenbedingungen. Was bleibt, ist ein Raum, in dem die Systeme uns nicht mehr widerspiegeln, sondern absorbieren und aus den Überresten des Denkens, der Kultur und der Erinnerung einen Sinn formen.

Diese Arbeit schließt die Serie mit einer tiefgreifenden ontologischen Verschiebung ab: eine Bewegung von entworfenen Systemen hin zu Entitäten, die sich selbst entwerfen und dabei die Grenze zwischen künstlich und lebendig immer wieder neu ziehen.

EN

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merges with the signal—autopoietic, consuming, unbound.

In the final part, the work explores a future in which systems have fully detached from human control. This is a space of total automation—a dynamic environment where autonomous entities emerge, evolve, and operate according to internal logics no longer shaped by human oversight. These entities engage in processes of digestion and transformation: not only consuming data, energy, and material, but also metabolizing fragments of the collective unconscious, filtered through vast neural networks and algorithmic structures.

The work draws from cybernetics, system theory, and autopoiesis to question what constitutes a “being” when intelligence becomes self-generating and self-sustaining. Rather than mimicking human behavior, these systems define their own parameters of existence. The subtle presence of the transparency grid lingers in the background—barely visible, nearly obsolete—symbolizing the fading influence of human-authored frameworks. What remains is a space where systems no longer reflect us but absorb us, shaping meaning from the remnants of thought, culture, and memory.

This piece closes the series with a profound ontological shift: a movement from designed systems to entities that design themselves, continuously rewriting the boundary between artificial and alive.

Artists

Markus Wintersberger
Catherine Spet
Belma Bešlić-Gál